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Manchmal fühle ich mich wie ein Zeitreisender. Es scheint so, als ob die Welt für mich still stand und die Welt um mich vorbei gerast ist. Dann bleibt sie stehen, nimmt mich wieder mit und lässt sie betrachten und amüsiert sich über die Unfassbarkeit, die alleine ihre Größe und Reichtum bietet. Da bewundere ich den wachsenden Baum, der wieder größer geworden ist. Die Käfer, die unbeirrt über den wilden Boden flitzen und ihrer Bestimmung nachgehen. Und immer wieder bewundere ich im höchsten Maße die Errungenschaften des Menschen. In meinem Kopf läuft ständig ein Jahrhunderterückblick über die großen Erfindungen und Leistungen. Aber auch ein mehrstöckiges Haus kann schon atemberaubend sein, wenn man erkennt, dass man im Kleinen mit Bauklötzen solche Häuser nur schwer so bauen kann, dass man darin auch leben wollen würde.

Sicher sind die aktuellen Kulturgüter schuld an meiner Weltsicht und meinem Gefühl als Zeitreisender durch die Welt zu stapfen. Die 80er sind seit den 90ern im Retrofieber und kommen da nicht mehr heraus. ScienceFiction ist kein Randthema mehr. Star Wars ist sowas wie Reineke Fuchs und für die nächsten Jahrzehnte und Jahrhunderte nicht mehr wegzudenken. Und seit 10 Jahren wird der Taschencomputer (Smartphones) als etwas Neues begriffen. Jeden Tag aufs neue wird es als Synonym für eine sich immer weiter ändernde Welt genommen. Dabei ist gerade das Smartphone eben seit 2007 die Konstante in unser aller Leben. Es ist da und gekommen um zu bleiben. Der Computer ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen.

Als Kind fiel ich zum ersten Mal aus der Zeit. Die Mauer war schon ein paar Jahre weg und meine Mutter zog mit mir innerhalb von Berlin in den Westen. Ich war gleichzeitig in die Zukunft und die Vergangenheit gereist. Die Leute waren im Denken rückständig und im Besitz soviel weiter. Ich versuchte Ihnen vom Osten zu berichten und sie für meine Heimat zu begeistern, so wie ich es von ihrer war. Doch jedes Mal, wenn ich wieder in den Osten fuhr, war etwas unwiederbringlich fort. Die alten Straßenbahnen waren sehr schnell weg, die Farben zunächst und dann auch die Bahnen selbst. Der Marktplatz wurde mit einem Shopping-Center ersetzt und bald sah der Osten aus wie der Westen. Kulturkampf ohne Kampf. Das klingt verbittert, ist es aber nicht. Mir gefällt die Wandlungs- und damit auch Gestaltungsmöglichkeit, die Städte und Menschen offenbar haben. Oft wird behauptet, dass etwas nicht ginge oder wenn, dann nur sehr langsam. Das stimmt nicht. Man kann sehr viel sehr schnell umsetzen. Man muss manchmal dran glauben, weil die Vorstellung es selbst gar nicht vermag. Deshalb glaube ich bis heute auch noch an dern Weltfrieden. Auch wenn er von jungen Erwachsenen und darüber hinaus von beinahe allen Menschen als unmöglich gilt. Als Utopie verschrien ist. Ich glaube, dass er morgen möglich ist. Jetzt vielleicht sogar schon?

Manchmal bin ich in der weit entfernten Zukunft. Mein Kopf erschafft aus jeder Schreckensmeldung ein bildliches Szenario. Bei den steigenden Weltmeeren sehe ich die Menschen fliehen, sehe wie Millionen ihre Heimat verlieren und zu fahrendem Volk wird. Bei dem Versiegen des Golfstroms sehe ich ein frierendes Europa, Schnee und Eiszeiten. Bei der globalen Erwärmung sehe ich weltweite Naturkatastrophen und mannigfaltige Auswirkungen auf uns alle. Aber ich sehe auch die wissenschaftlichen Bestrebungen Auswege zu finden. Möglichkeiten damit umzugehen. Ich sehe die Menschen, wie sie andere Planeten für sich erobern. Daraus schöpfe ich Hoffnung für uns alle. Für die Kinder; unsere Nachfahren. Ihre Möglichkeiten sind in alle Richtungen offen. Es wäre schön, wenn sie utopische Zustände vorfinden würden und sich zwischen Tischler, Ingenieur, Bäcker, Physiker oder was auch immer als Beruf wählen könnten. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit einer traurigen Kindheit ohne Chance auf ein glückliches Leben. Aber wir können daran arbeiten das zu ändern. Die Welt ein bisschen besser zu machen. Stückchen für Stückchen auf dem Weg zum Frieden für uns und mehr “First World Problems” für alle.

Meine Zeitmaschine ist real. Heute weiß ich das. Früher war es ein Wunsch von mir, dass ich als Erwachsener zurück komme und mich selbst besuchen würde, dass ich mir Geheimnisse aus der Zukunft mit brächte, die mir irgendwie geholfen hätten. Heute reise ich oft zu meinem kindlichen Ich. Besuche ihn in meinen Gedanken und nehme Geheimnisse mit in die Zukunft. Hierher.

Zum Ende des letzten Jahres bin ich in eine neue Wohnung umgezogen. Ich beschrieb ja bereits die Schwierigkeiten der Suche nach einer Solchen. Aber der Umzug war dann auch nicht so leicht, wie man es sich wünschen würde. Es hat wesentlich länger gedauert meinen ganzen Kram von der alten Wohnung in die Neue zu schaffen, als gehofft. Und dann musste ich auch noch renovieren und eine Küche aufbauen. Überall gab es Kleinigkeiten zu tun und die Wände mussten auch noch schick gemacht werden. Sehr viel Arbeit. Aber so langsam ist ein Ende in Sicht. Vielen Dank an alle Helfer, aber ganz besonderen Dank an meine Mutter, die mir stets besonders viel geholfen hat. Alleine wäre ich an dieser Wohnung gescheitert. Aber über das bisherige Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Es wird schon wohnlich, obwohl das Wohnzimmer noch brach liegt.

Ab jetzt wird es schon weniger und vor allem lasse ich mir mehr Zeit. Der Dezember und Januar haben einige Kraft gekostet. Die wichtigsten Dinge sind fertig. Ein gemütliches Bett zum schlafen, einen Kleiderschrank, ein riesiger Schreibtisch, eine Küche mit allem Drum und Dran und Pipapo, ein riesiges Regal zum Verstauen von Büchern und Kram und noch jede Menge Platz. Ich liebe es, dass meine Wohnung mich nicht mehr einengt und ich mich mehr entfalten kann.

Mit dem Umzug ist natürlich ein Ortswechsel erfolgt. Jetzt bin ich Neu-Köpenicker. Die Einheimischen sind ganz nach meinem Geschmack. Vor allem habe ich sehr nette Nachbarn (bisher war das nicht so dolle). Ein Traum sage ich euch. Bin natürlich auch schon viel durch die Gegend gelaufen, aber hier gibt es wirklich noch ne Menge zu entdecken. Darauf freue ich mich schon richtig.

Werde dann mal noch einen Umzugskarton leer machen…

Es ist geschafft. Im Jahr 2017 bin ich jeden Tag mehr als 10.000 Schritte gelaufen. Das war wirklich hart zum Ende hin. Eigentlich hatte ich mit meiner neuen Wohnung genug zu tun. Auch Weihnachten musste eingeplant werden. Aber mit dem Silvesterabend kam endlich der ersehnte Tag. Im neuen Jahr 2018 wird es wieder schlechter aussehen in der Laufstatistik. Aber das passt schon. Ich habe mir selbst bewiesen, dass ich es kann. Jedoch festgestellt, dass ich nicht immer die Zeit investieren will.

Ein wenig wird mir der Kampf um die Schritte fehlen.

Geschafft. Geil!

Der Monat lief schnell an mir vorbei. Gleich zu Beginn begann der Umzug in eine neue Wohnung und damit auch die Renovierung. Diese wurde schnell umfangreicher als gedacht, wodurch meine Zeit natürlich knapp war und dennoch gelang es mir die Schritte zu komplettieren. Leider ist die Renovierung und der Aufbau meiner Küche nicht abgeschlossen. Also wird es auch im Dezember nicht einfacher.

 

Ende des Jahres werde ich in eine neue Wohnung ziehen. Mir kommt es so vor, als wär ich erst vor kurzem in meine jetzige Wohnung gezogen. Habe mich ziemlich wohl gefühlt in der kleinsten Wohnung der Welt (für mich zumindest). Man konnte sich immerhin nicht verlaufen.

Nun ist es also wieder soweit. Die Zelte werden abgebaut, die Kisten mit Dingen gepackt, die zuletzt beim Auspacken nach dem vorherigen Umzug angefasst wurden. Einiges bleibt zurück. Mehr als bei den letzten Umzügen. Ich möchte mit möglichst wenig Altlasten einen Neustart versuchen. Die neue Wohnung ist größer und vor allem näher an meinem Arbeitsplatz. Bisher brauchte ich 1,5 Stunden bis zur Arbeit und ebenso viel, um wieder zu meinem Schlafplatz zu kommen. Die neue Wohnung ist so nah, dass ich hoffe wieder mehr leben zu können. Mit dem Fahrrad braucht man ca. 10 bis 15 Minuten. Also ein riesiger Zeitgewinn. Durch die größere Wohnung hoffe ich zudem auf mehr Ordnung. In meiner bisherigen Wohnung hatte alles seinen Platz oder eben nicht und war dann eigentlich nur im Weg. Sogar einen Kellerraum gab es für mich nicht. Viele Dinge, die mir also fehlten oder die ich zu viel hatte, werden also aufgelöst. Herrlich. Jedoch werde ich auch hier und da Kompromisse eingehen müssen. Zum Beispiel verliere ich meine lieb gewonnene Dusche und das riesige Badezimmerfenster. Aber der Nutzen überwiegt deutlich und mit der Badewanne werde ich mich schon anfreunden.

Die Suche in Berlin ist derzeit übrigens sehr schwierig und hat mich 1 Jahr gekostet. Hoffentlich dauern Umzug und Einrichten nicht genauso lang.

Seit langer Zeit habe ich diese Seite. Meine eigene Homepage im Netz. Anfangs war es vor allem die Neugier. Ich wollte verstehen wie die ganzen Seiten ins Internet kamen und von mir und potenziell allen anderen Menschen angesehen werden konnte. Warum der Netscape und der Internet Explorer eine andere Vorstellung hatten wie die Seiten auszusehen haben und ob ich das auch kann. Es ging. Und mit jedem Versuch wurde es besser. Ich lernte schnell die Regeln im Internet kennen. Anfangs nutzte ich Beispielsweise große Bitmap-Bilddateien. Meine Seite lud am Schulrechner immer ewig. Also musste ich mich mit Dateiformaten auseinander setzen. Mit dem großen Hype der Blogs kam ich auch dazu einen Blog aufzusetzen. Anfangs interessierte mich das vor allem wieder technisch. Was ich schreiben sollte war mir nicht klar. Also schreibe ich einfach privates Zeug oder interessante Links und was mir noch so einfiel.

Irgendwann schrieb ich weniger und weniger. Vor allem die NSA/BND-Enthüllungen haben mir zu schaffen gemacht. Es ist einfach erschütternd, wenn das schöne und bunte Internet auf einmal Arbeitsstätte für Geheimdienste, Kriminelle und die Dummen ist. Die Großartigkeit des Internets sah ich dennoch und richtete mich in “meiner Ecke” ein und dachte viel über das Blog nach und was ich aus der Seite machen möchte. Ich möchte wieder mehr schreiben, das war schnell klar. Aber worüber soll ich denn nur schreiben. Und das ist mir jetzt klar. Über alles Mögliche. Was mir gerade so passt. Das hier ist mein Internet, mein Block und hier mache ich was ich will! Jeder, der hier etwas findet, das ihm nicht passt, kann gehen.

Damit ist der Laden wieder offen.