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erstellt am: 14.03.2016 | von: Johannes | Kategorie(n): Fahrradtour

Nach dem Frühstück und einer zweiten Dusche heute früh ging ich wieder auf mein Fahrrad und wollte los. Nach kurzer Zeit fiel mir auf, dass ich mein Stirnband vergessen hatte, mist. Schon wieder ein Rückschlag. Ich dachte mir, dann werden die Ohren eben kalt. Aber vor allem die Kälte hatte mich die letzten zwei Tage erheblich geschwächt. Also fuhr ich zurück und hoffte, dass noch jemand da ist, ich hatte den Schlüssel des Hostels nämlich einem Automaten überreicht. Und ich hatte Glück, eine Dame, die mir auch das Frühstück gemacht hatte, war noch da. Das Stirnband war hinter die Heizung gerutscht.

Das fing ja gut an. Aber dann verflogen die Kilometer nur so hinter meinen Reifenspuren. Ich war endlich wieder dabei vor allem zu fahren. Hier und da gab es Hügel, die ich dann doch schieben musste, aber überwiegend ging es abwärts. Ein Hochgenuss. Und dann hatte ich auch schon Thüringen endlich hinter mir gelassen und Bayern erreicht. Ich habe es von Berlin nach Bayern mit dem Fahrrad geschafft. Ich war so glücklich als ich das begriffen hatte. Auch in Bayern ging es weiter mit meinem Glück, die Sonne strahlte mehr und mehr und wärmte mich und auch hier ging es überwiegend abwärts. Einen Tag zuvor musste ich noch mit einem zugeschneiten Berg kämpfen. Das Schwerste waren nun die schier endlosen Felder mit dem einen Weg darin, auf dem ich mich befand. Plötzlich stand ein Falke neben mir, ganz nah. Er sah mich an und ich ihn und er ließ mich weiterfahren und ich ihn weiterfliegen. Ein ganz besonderer Moment für mich.

Motiviert und überrascht durch meine Fortschritte habe ich mein eigentlich schon verworfenes Ziel Würzburg wieder ins Auge gefasst. Der Weg schien mir zu lang und war nun doch zu schaffen. Auf Pausen verzichtete ich heute, wenn ich das Rad schieben musste, weil ein Hügel zu steil war, dann aß ich eine Banane oder trank Wasser. Und als ich das Schild “Kreis Würzburg” las wusste ich, dass ich es schaffe. Ganze 130km liegen hinter mir. Meine Beine pochen, aber es fühlt sich gut an.

Nun ist es wirklich nicht mehr weit.

 

4 Kommentare

  • Thomas. V says:

    Wow, ich bin begeistert Johannes, weiter so!

  • Tante D. says:

    Oh Mann….. Ich muss mich vor Dir verbeugen. Hut ab! Es ist echt beeindruckend, wie Du dich selbst bezwingst, und das schon 6 Tage lang. Toll, dass Du auch so schöne Momente wahrnehmen kannst… Für die letzte Etappe alles Gute und munteres Treten… das Ziel ist erreichbar!!!
    Gruß Tante D.

  • Marius says:

    Abgefahren Johannes !
    Was soll ich sagen: Echt der Wahnsinn 😉

    Vor allem wie du schreibst gefällt mir sehr gut.

    Einen änhlichen Moment wie du mit dem Falken hatte ich auch mal (Unvergesslich)

    Hättest mal was gesagt, dann hätte ich dir ein paar tolle Fahrradtaschen ausleihen können die regendicht wären und ein paar andere tolle Sachen 😉

    Und meine Hochachtung dafür, dass du im noch im Winter fähsrt man.
    Die Kälte ist echt übel.
    PS:Ich glaub an dich und bleib tapfer Johannes .

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